Tuesday, December 04, 2012

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Nach Klügels Wörterbuch der Mathematik, fortgesetzt von Mollweide, Bd. 4. 1831, — hat Leibnitz den Ausdruck »Transcendent« in die Mathematik eingeführt und darunter verstanden quod Algebrae vires transcendit, — also alle Operationen welche durch gemeine Arithmetik und Algebra nicht zu vollziehn sind, als z.B. zu einer Zahl den Logarithmus oder umgekehrt, zu einem Bogen, rein arithmetisch, seine trigonometrischen Funktionen oder umgekehrt zu finden; überhaupt alle Probleme[,] die nur durch einen [385] ins Unendliche fortgesetzten Kalkül zu lösen sind: es scheint daß der Ausdruck etwas Unbestimmtes behält, da das Wörterbuch selbst in seinen Erklärungen schwankt. Aber der Gebrauch des Ausdrucks Transcendent im Philosophischen Sinn ist älter als im mathematischen: da er sich in Büchern, die älter sind als Leibnitz, findet: z.B. Gracian spricht von einer singolar transcendental magestad [sic!]: — — ja schon die Scholastiker nannten die allerobersten Begriffe, welche allgemeiner als die 10 Kategorien des Aristoteles sind, transcendental, und eben so Spinoza Ethica p. 112.

Schopenhauer, Handschriftlicher Nachlaß, Cogitata II
 

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